Der Apostel Paulus schreibt in seinem Brief an die Galater: „Einer trage des anderen Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen“ (Galater 6,2. LÜ). Viele Menschen finden es sehr viel leichter, für andere Lastenträger zu sein, als selbst anderen zur Last zu fallen. Aber Gott möchte, dass wir uns auch tragen lassen. Vielleicht solltest du das nächste Mal, wenn du jemanden sagen hörst: „Ich möchte niemandem im Alter zur Last fallen,“ freundlich aber bestimmt antworten: „Das sehe ich ein bisschen anders. Du darfst mir zur Last fallen, und ich darf dir zu Last fallen. Gott hat das Leben so eingerichtet, dass wir einander zur Last fallen dürfen, ja sogar sollen!
Der Theologe Gilbert Meilaender geht sogar so weit, dass er sagt: „Ich will meinen Lieben im Alter zu Last fallen.“ Denn, so Meilaender, genau das sei es, was eine Familie ausmache: „Wir tragen einander, und wir fallen damit einander zur Last. Ich empfinde es als ebenso erstaunlich wie beglückend, dass meine Lieben dazu bereit sind, meine Last zu tragen. Und mehr als das – sie tun es sogar gern!